Osterbräuche in Europa
Veröffentlichungsdatum :
15.03.2024
Die Osterzeit in Europa ist geprägt von einer Fülle traditioneller Bräuche, die in vielen Ländern ähnliche Wurzeln haben. Während einige Rituale, wie das Verstecken von Ostereiern oder das Zelebrieren spezieller Gerichte, weit verbreitet sind, gibt es dennoch zahlreiche Unterschiede, die das Osterfest in jedem Land einzigartig machen.
Italien
Ein italienisches Sprichwort besagt: 'Weihnachten mit der Familie, Ostern mit wem du willst'. In Italien beginnt das Osterfest am Karfreitagabend, obwohl der Karfreitag selbst kein Feiertag ist. Durch die nächtlichen Gassen ziehen stille Prozessionen, in denen Kirchenkreuze getragen werden. Am Ostermontag versammeln sich Familien und Freunde traditionell zu einem gemeinsamen Picknick in der Natur. Ähnlich wie in Deutschland steht das Osterlamm hoch im kulinarischen Kurs. Als süßer Abschluss eines ausgiebigen, aus mehreren Gängen bestehenden Essens, serviert man gerne einen Hefekuchen, der in Form einer Taube gebacken wird.
Griechenland
In Griechenland wird der Ostersonntag mit einem großen Familienfest im Freien gefeiert, bei dem das traditionelle Osterlamm auf dem Grill zubereitet wird. Bunte Ostereier sind hier Fehlanzeige - stattdessen werden sie vorwiegend rot gefärbt, symbolisierend die Auferstehung und das Blut Jesu. Bevor die Eier verspeist werden, steht ein traditioneller Wettbewerb an: Die Oberseiten der Eier werden gegeneinander geklopft, und wer ein unbeschädigtes Ei behält, dem wird Glück für das kommende Jahr prophezeit.
Frankreich
In Frankreich ist der Osterhase weitgehend unbekannt und spielt auch keine Rolle beim Verstecken der Ostereier. Der Tradition nach machen sich am Gründonnerstag die Glocken auf den Weg nach Rom, um den Papst zu besuchen. Dort empfangen Sie den Segen und Süßigkeiten. Am Ostersonntag treten sie die Rückreise an und verlieren dabei unterwegs Eier und Süßigkeiten, die zur Freude der Kinder in den Gärten landen.
Spanien
In Spanien zählen Lamm und Stockfisch zu den beliebtesten Ostergerichten. Nach dem Festmahl erhalten die Kinder ihre Geschenke, jedoch sind Osterhasen und bunte Ostereier in Spanien nicht üblich. Der deutsche Brauch des Ostereiersuchens ist auf der iberischen Halbinsel unbekannt. Stattdessen werden die Kinder mit Osterbroten beschenkt, in deren Mitte ein Ei eingebacken wurde.
Dänemark
In Dänemark feiert man Ostern fast genauso wie in Deutschland, mit dem Färben und Suchen von Ostereiern, die vom Osterhasen versteckt werden. Doch eine alte dänische Ostertradition hebt sich besonders hervor: das Schreiben von anonymen 'Rätselbriefen'. Diese Briefe sind kunstvoll bemalt und verziert. Die Empfänger der Briefe müssen erraten, von wem der Brief stammt. Gelingt ihm das, erhält er ein Osterei, andernfalls muss er dem Absender ein Ei schenken.
Finnland
Finnische Osterbräuche sind eine Verschmelzung religiöser Traditionen mit Überlieferungen, die sich auf die Ankunft des Frühlings beziehen. Traditionell verteilen die Finnen mit Birkenzweigen sanfte Schläge an Freunde und Familie. Diese Geste symbolisiert die Palmwedel beim Einzug Jesu in Jerusalem und soll Glück für das kommende Jahr bringen.
Am Ostersonntag gehen Kinder als Osterhexen, mit bunter Kleidung und Kopftüchern verkleidet und gemalten Sommersprossen im Gesicht, von Tür zu Tür. Sie wünschen, mit bunt geschmückten Weidenzweigen, Glück und Gesundheit und erhalten dafür kleine Süßigkeiten als Belohnung.
Schweden
Auch in Schweden mischt sich zu Ostern christliche Tradition mit nationaler Folklore und altnordischen Bräuchen. Kinder verkleiden sich als Hexen und Zauberer und ziehen von Haus zu Haus, um Osterwünschen zu überbringen und Süßigkeiten zu sammeln.
Um ein bisschen Farbe und Frühlingsstimmung in ihre Wohnungen zu bringen, dekorieren die Schweden kahle Zweige mit knallbunt eingefärbten Federn.
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