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Weihnachten weltweit

Weihnachten weltweit

Autor : Cornelia
Veröffentlichungsdatum : 12.12.2024
Hühnchen in Japan

Weihnachten wird in Japan ganz anders gefeiert als in Deutschland. Es ist kein traditionelles Familienfest, sondern eher eine Feier für Paare – eine Art zweiter Valentinstag. Der 24. Dezember ist ein gewöhnlicher Arbeitstag und hat keine religiöse Bedeutung. Es hat sich jedoch eingebürgert, dass Kinder an diesem Tag oder am 25. Dezember Geschenke von einem westlichen „Santa Claus“ erhalten. Bei uns kaum vorstellbar, gilt in Japan als klassisches Weihnachtsessen ein Menü von Kentucky Fried Chicken. Diese Tradition geht auf eine Werbekampagne aus dem Jahre 1974 zurück, die mit dem Slogan „Kurisumasu ni wa Kentakki!“ (Weihnachten zu Kentucky!) für Aufsehen sorgte. Seitdem gehört KFC für viele Japaner ebemsp zum Weihnachtsfest wie die farbenfrohe Beleuchtung in den Städte. KFC bietet in Japan an Weihnachten Neben Hähnchenteilen bietet KFC in Japan auch spezielle Weihnachtskuchen und andere festliche Leckereien an. Ohne vorherige Reservierung ist es Weihnachten nahezu unmöglich einen Platz in einem KFC-Restaurant zu bekommen und zur Abholung des Weihnachtsmenüs bilden sich lange Schlangen vor den Filialen.

Lotto in Spanien

In Spanien beginnt die Weihnachtszeit traditionell am 22. Dezember mit der Ziehung der Nationallotterie. Der Hauptpreis, der in Spanien als „El Gordo“ – „Der Dicke“ – bekannt ist, zieht die Aufmerksamkeit des gesamten Landes auf sich. Die Teilnahme an der Lotterie ist enorm, und die Ziehung wird im ganzen Land mit Spannung verfolgt. Eine besondere Tradition bei der Verlosung ist, dass die Gewinnzahlen von 22 Schulkindern gesungen werden. Die Preise sind breit gestreut, und die Gewinner feiern oft ausgelassen in den Straßen. Auch in Spanien ist Weihnachten ein Fest der Familie und Besinnlichkeit. Am Abend des 24.12. sitzt man ähnlich wie in Deutschland gemütlich bei spanischen Köstlichkeiten zusammen. Gekocht werden landestypische Eintöpfe und Fleischgerichte. Allerdings findet die eigentliche „Bescherung" der kleinen und großen Spanier erst am 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige statt. Dieser Brauch geht auf die biblische Erzählung zurück, dass Jesus zwar am 24.12. geboren wurde, die Heiligen Drei Könige jedoch erst am 6. Januar in Bethlehem eintrafen, um dem Kind ihre kostbaren Gaben – Gold, Weihrauch und Myrrhe - zu überreichen. 

Besen & Mopp in Norwegen

In Norwegen sind an Weihnachten keine Besen oder Wischmopps im Haus zu finden – und das aus einem ganz besonderen Grund: einem alten Aberglauben. Laut dieser Tradition sollen in der Heiligen Nacht Hexen und böse Geister aus ihren Verstecken hervorkommen, um Unfug zu treiben. Auf der Suche nach Besen, mit denen sie durch die Lüfte fliegen und Chaos verbreiten können, durchstreifen sie die Häuser. Um sich vor diesen nächtlichen Störenfrieden zu schützen, verstecken viele Norweger ihre Besen und verhindern so, dass die Hexen ihre fliegerischen Streiche ausführen können. Ein weiterer typischer Weihnachtsbrauch in Norwegen ist das Aufstellen einer kleinen Schüssel mit Brei vor der Tür oder auf der Fensterbank am Heiligabend. Diese Geste dient als Dankeschön an den norwegischen Weihnachtsmann, den „Julenissen“. Der Legende nach bringt Julenissen in der Heiligen Nacht zusammen mit seinen Helfern die Geschenke für die Kinder und gilt zudem als übernatürlicher Beschützer von Haus und Hof.

Fiesta in Mexiko

In Mexiko ist die Weihnachtszeit alles andere als still und besinnlich – sie ist eine fröhliche, laute Fiesta. Im Gegensatz zu Deutschland beginnen die Feierlichkeiten bereits am 16. Dezember mit den sogenannten Posadas. Diese neuntägige Tradition symbolisiert die vergebliche Suche von Maria und Josef nach einer Herberge. Zwei Personen verkleiden sich als Maria und Josef und klopfen an Haustüren, um Einlass zu erbitten. Nachdem sie zweimal abgewiesen wurden – die Herberge sei angeblich voll – dürfen sie und ihre Begleiter schließlich eintreten, und die fiesta mexicana kann beginnen. Für die Kinder ist der Höhepunkt des Festes das Zerschlagen von Piñatas – bunten, aus Pappmaché gefertigten Figuren, die mit Süßigkeiten, Früchten und kleinen Spielzeugen gefüllt sind. Mit verbundenen Augen und einem Stock müssen die Kinder die Piñatas zerschlagen, bis der Inhalt wie ein Regen über sie niederfällt. Die Posadas enden am 24. Dezember, und dann beginnt das eigentliche Weihnachtsfest, das in Mexiko mit der gesamten Familie ausgiebig gefeiert wird. Da die Familie an Heiligabend eine zentrale Rolle spielt, ist es nicht ungewöhnlich, dass viele Mexikaner zusammen mit ihren Liebsten auch die Gräber der verstorbenen Angehörigen besuchen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der mexikanischen Weihnachtstradition ist die Weihnachtskrippe. Diese wird zwar bereits in der Vorweihnachtszeit mit viel Liebe vorbereitet, aber erst an Heiligabend wird das Jesuskind in die Krippe gelegt, um seine Geburt zu symbolisieren. 

Freundliche Hexe in Italien

In Italien findet die Bescherung am 6. Januar statt. In der Nacht vom 5. auf den 6. Januar fliegt die Hexe Befana auf ihrem Besen durch das Land, um von Haus zu Haus Geschenke und Süßigkeiten zu verteilen. Der Legende nach tut sie dies, weil sie in jedem Haus nach dem Jesuskind sucht. Die Kinder stellen ihre Schuhe raus oder hängen Socken an den Kamin, in der Hoffnung, von Befana beschenkt zu werden. Ob sie Geschenke oder nur Kohle erhalten, hängt davon ab, wie brav oder ungezogen die Kinder im vergangenen Jahr waren. Mit dem Flug der Hexe Befana endet die Weihnachtszeit. 

Schiffe in Griechenland

In Griechenland werden traditionell Schiffe zu Weihnachten zu geschmückt. Während in vielen anderen Ländern der Weihnachtsbaum das zentrale Symbol der Festtage ist, ist es in Griechenland üblich, kleine hölzerne Schiffsmodelle zu verzieren. Diese Tradition erinnert an die seefahrenden Wurzeln der Griechen und ehrt die harte Arbeit der Fischer und Seeleute. Schon lange bevor der Weihnachtsbaum in Griechenland populär wurde, verzierten die Menschen in den Küstendörfern ihre Boote und Schiffe mit Lichtern und bunten Dekorationen. Die Beleuchtung der Schiffe und Boote symbolisiert Licht und Hoffnung, die in der dunklen Winterzeit besonders wichtig sind. Erst im 19. Jahrhundert, als Prinz Otto von Bayern das Land regierte, begann auch der Weihnachtsbaum in Griechenland an Bedeutung zu gewinnen. Doch die Tradition, Boote zu schmücken, blieb bestehen und wird auch heute noch in vielen griechischen Haushalten als Weihnachtstradition gepflegt. Im Unterschied zu Deuschland wird in Griechenland keine Adventszeit gefeiert. Das Weihnachtsfest beginnt direkt am 24. Dezember und dauert bis zum 6. Januar.